Reist du mit oder ohne Reisetagebuch?
Erinnerungsschätze

Was bleibt am Ende deiner Reisen?

Ein paar Fotos? Im besten Fall in einem eigens gestalteten Fotobuch, im schlimmsten Fall in den Tiefen einer deiner Festplatten oder in einer Cloud. Erinnerst du dich später noch, wo du warst und was du dort erlebt hast?

Erinnerungen, die du lebendig halten möchtest, brauchen mehr als ein Foto. Zauberbehaftete Momente, Impressionen, Geschichten, berühren mehr als einen deiner Sinne. Wenn du lebst und reist, dann riechst und hörst und schmeckst du das Leben, du fühlst es auf oder sogar unter deiner Haut – hoffentlich nicht als Holzsplitter der Terrasse in deinem Fuß. Erinnerungen, die lebendig bleiben sollen, sammelst du am besten während der Reise. Hier sind sie frisch und farbenfroh und oft so wunderbar inspirierend.

Hast du schon mal ein Reisetagebuch geführt? Warst du mit dem Ergebnis glücklich? Und – vor allem – nimmst du es hin und wieder zur Hand und blätterst in den Seiten und Erinnerungen? Bei mir lautet die Antwort dreimal „Ja“ – aus tiefstem Herzen und mit einem Lächeln im Gesicht. Vielleicht bekommst du Lust, es auch mal zu versuchen. Ich werde mit den kommenden Blog-Posts versuchen, dich zu verführen. Und ich werde mir die größte Mühe geben, denn ein gefülltes Reisetagebuch ist ein wunderbarer, einzigartiger Schatz.

Wie wählst du das passende Reisetagebuch für deinen Trip?

Alles beginnt mit der Auswahl des passenden Buches …

Dabei spielt es keine Rolle, ob du eins kaufst, dir selbst eins bindest oder ein gekauftes mit eigenen Akzenten und Elementen (Taschen, Tabs, Zusatzseiten, Seitenzahlen, …) ausstattest. Die folgenden 5 Tipps, möchten dir helfen, das für dich und deinen Trip perfekte Reisetagebuch zu finden, auf dass ihr Freude während der gemeinsamen Reise und für viele Jahre danach aneinander habt.

1. Das passende Format

Praktisch ist es, wenn das Reisetagebuch einen festen Platz im Gepäck bewohnt, damit du es schnell zur Hand hast. Bestenfalls passt es in die Tasche, die du fast immer dabei hast. So kannst du auch zwischendurch im Kaffee oder am Strand schnell ein paar Worte notieren oder etwas hineinskizzieren. Welches Format soll dein Reisebegleiter also haben?

Reist du mit schlankem Gepäck, weil du mit dem Rucksack unterwegs bist oder weil du dein Reiseziel mit dem Flugzeug erreichst, dann wähle ein eher kleines Buch. Ein A6 (10,5 x 14,8 cm) oder A5 (14,8 x 21 cm) Buch findet sicher in einer Nische des Koffers oder Rucksacks Platz. Möchtest du viele Bilder einkleben, viel skizzieren oder Übersichten erstellen, wählst du besser ein etwas größeres Format, wie beispielsweise 21 x 21 cm oder A4 im Querformat (29,7 x 21 cm). In diesem Fall ist das Buch aber zum dauerhaften Rumtragen zu schwer oder macht sich zu breit in deiner Tasche. Du befüllst es dann vielleicht abends, um den Tag nochmal im Kopf Revue passieren zu lassen.

Oder du bevorratest Papier im kleineren Format in deiner Handtasche, füllst es unterwegs und klebst es später ins größere Format.

2. Ein robuster Umschlag mit Nehmerqualitäten und kraftvolle Innenseiten:

Kraftkarton, Waschpapier (z. B. SnapPap), Fotokarton, alte Lebensmittel-Pappschachteln oder Buchbinderkarton (kaschiert oder blanko) eigenen sich hervorragend als Material für den Umschlag. Sie halten Schmutz und Falten vom Inhalt fern, auch wenn sie selbst dabei die eine oder andere Schramme einstecken müssen. Die Innenseiten sollten nicht zu dünn sein. Wenn die Stifte durch das Papier durchscheinen oder gar durchschlagen, hast du wenig Freude bei der Gestaltung. Ich verwende mindestens 120 Gramm Papier. Ob blanko, liniert, kariert oder mit Punkten lässt du am besten deine persönlichen Vorlieben entscheiden.

3. Eine flexible Bindung – je nachdem wie viel Flexibilität du benötigst:

Ein fest gebundenes Buch ist zuverlässig (keine Seite geht verloren), aber kompromisslos (nach Seite 1 kommt Seite 2). Außerdem grätscht es gern an der Außenseite weit auseinander, wenn du viele Bilder und Fundstücke hineinklebst.

Es sollte sich gut aufschlagen lassen, sonst wird es beim Schreiben schnell unbequem. Ein Buch mit Spiralbindung lässt sich hervorragend aufschlagen, aber die Spirale ist leider anfällig hinsichtlich unfreiwilliger Formänderung und macht sich bedenkenlos breit im Gepäck und der Handtasche. Aber es macht die Änderung der Gesamtdicke bereitwillig mit, weil die einzelnen Seiten an beiden Seiten beweglich bleiben.

Eine offene Fadenbindung macht es dem Buch möglich, plan auf dem Tisch aufzuschlagen, ist aber zum Selbermachen etwas schwieriger umzusetzen. Vielleicht findest du ja ein Buch mit Wunscheinband und festerem Innenpapier im Handel.

Eine Loseblattsammlung ist am flexibelsten. Du sammelst in deinem Tempo: an manchen Tagen wenig an anderen viel und später bindest du alles zu einem fertigen Buch. Oder du legst die Seiten in einen schönen Karton. Aber du musst während der Reise gut auf die einzelnen Seiten achtgeben, dass sich keine davonstiehlt. ACHTUNG: Du solltest einen Binderand auf den einzelnen Blättern frei halten.

Eine Auswahl an Reisetagebüchern

4. Eine ordnende und/oder inspirierende Ausstattung:

Gibt es nur Seiten gleicher Größe oder gesellen sich unterschiedliche Formate zu Taschen und Seiten mit unterschiedlichen Papierqualitäten? Falls du dein Reisetagebuch selbst anfertigst, bist du komplett frei, was diese Merkmale betrifft. Du kannst lange Seiten mit Leporello-Faltung einbinden oder kleine kurze für Textpassagen. Du kannst Linien, Karos und Punkte mit komplett leeren Seiten mischen. Taschen und Tabs unterschiedlichster Ausführung und Größe können dein Buch ergänzen. Du kannst aber auch ein fertiges Buch mit zusätzlichen Taschen, Tabs und eingeklebten Seiten ergänzen. Falls du ausreichend Papier, Klebemittel und Werkzeug mitnimmst, kannst du das auch ganz nach Bedarf auf der Reise erledigen.

5. Eine minimale oder ambitionierte Ausrüstung für die Innengestaltung:

Hier sind dir im Grunde nur durchs Format Grenzen gesetzt. Du kannst stempeln, schreiben, zeichnen, kleben, reißen, nähen und falten. Am besten stellst du dir vor der Reise ein kleines Set zusammen, das für die Buchgestaltung zuständig ist. Falls du liebend gern bastelst und zeichnest, wirst du dafür gern Zeit während der Reise abzweigen.

Die absolute Minimalausrüstung besteht aus Stift (zum Schreiben), Schere, Kleber und Buch oder Papier. Wenn du diese Grundausstattung ergänzen möchtest, eignen sich Farbstifte und ein paar Rollen Washi-Tape ganz wunderbar.

Meine ganz persönliche Ausrüstung werde ich dir in einem späteren Blog-Post vorstellen. Zurzeit befinden sich die diesjährigen Mappenbewohner noch im Casting und versuchen mich von ihren Qualitäten zu überzeugen. Natürlich ist jeder Bewerber absolut sicher, unverzichtbar zu sein. Dazu also später mehr …

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